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Der Schottenhof wird bereits 1276 erstmals urkundlich erwähnt. Dabei verzichtet Heinrich Vorderer auf zwei Höfe zugunsten des Klosters Waldsassen. In der Chronik der Abtei ist zu diesem Vorgang als Erläuterung zu lesen: |
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(= einen [Hof], der Scatenhoven genannt wird)
1383 wird der Schottenhof als "Leibgeding" an einen Egerer Bürger veräußert.
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Bis 1630 werden in den Ämterverzeichnissen unter dem Namen "Schottenhof", wie er erst ab dem Jahr 1622 genannt wird, zwei Höfe verzeichnet. Während des 30-jährigen Krieges, 1635 heißt es, seien beide Höfe abgebrannt. 1792 werden zwei Untertanen verzeichnet. |
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Nachdem der Schottenhof 1635 während des 30-jährigen Krieges den Flammen zum Opfer fiel, blieb er einige Jahrzehnte unbewohnt.
Erst 1683, also im Jahrzehnt des Baubeginns der Stiftsbasilika von Waldsassen sowie der Dreifaltigkeitskirche Kappl bei Münchenreuth, wird der Schottenhof wieder besiedelt.
In den folgenden Jahren wird ein Wohn-Stallgebäude auf den alten Grundmauern des Vorgängerbaus errichtet. Der damalige Stall wurde mit einem Kreuzrippengewölbe ausgestattet, das heute leider nicht mehr erhalten ist. Die Reste der Gewölbebögen jedoch sind in den Außenmauern noch deutlich erkennbar.
Im Jahr 1770 wurde ein Abschnitt des Stadls errichtet, der heute den wohl ältesten kompletten Teil des Schottenhofs darstellt. Die Jahreszahl wurde in einen Pfosten eingeschnitzt, und wurde 1796 um ein Binderfeld nach Westen verlängert.
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Die restlichen Stadl und Stallgebäude kamen später dazu oder wurden umgebaut. Weitere Ergänzungen und Umbauten wurden im 19. sowie Anfang und Mitte des 20. Jahrhunderts vorgenommen. Teile des Wohnhauses gehen in die Zeit des Wiederaufbaus nach dem Brand im 30-jährigen Krieg Anfang des 18. Jahrhunderts zurück. |
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Quelle: Historischer Atlas Bayern,
Altbayern Reihe / Heft 21: Tirschenreuth |